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Schiffsreport: Maltzahn schlägt die Segel an

Die Uhr ist frisch umgestellt, schnell beim Frühstück einen routinemäßig Blick auf das Wetter. Es gibt eine Nebelwarnung für den Vormittag. Die Webcams der Elbe zeigen ein anderes Bild. Schnell auf das Fahrrad und den Mühlenberg hinunter, mitten hinein in ein waberndes, feuchtes und kaltes Grau, Hamburg.

Es gibt kein schlechtes Wetter…, also sind Mütze, Handschuhe, Schal und ein paar dicke Schichten darunter hilfreich. Drei Grad und die Sicht liegt kaum bei hundert Metern. Gespenstisch ziehen Schiffe vorbei. Man sieht sie nicht,  versucht die Maschinengeräusche zu orten, fühlt sich wie blind. Von den Bäumen tropft der Nebel. Höhe Teufelsbrück schlägt auf der anderen Elbseite eine Nebelglocke, einmal, und wieder einmal, und so fort. Ein wenig weiter folgt ebenfalls von gegenüber ein Nebelhorn mit dreimal kurz. Bei den Lotsen- und Kapitänshäusern lichtet sich der Nebel etwas und der Besan Ewer „Moewe“ taucht aus den Schwaden auf, mit Kurs nach Finkenwerder. Im Hafen und auf dem Kutter (HF 294) angekommen hält sich der Nebel noch eine Weile und das südliche Ufer im Off.

Heute werden weitere Segel angeschlagen. Letztes Wochenende haben Groß und Besan schon ihren gewohnten Platz zwischen Baum und Gaffel gefunden. Heute sind die Bändsel zu den Mastringen dran. Zum Glück treffen sich genügend Crew-Mitglieder (vier), um die Segel hinterher auch wieder einzupacken. Das alles geht gut von der Hand, so dass dann als kleinen Bonus auch noch die Fock wieder ihren Platz findet.

Die reparierte Persenning ist frisch wieder an Bord, leider ohne neue Bändsel. Aber auch das bekommt der Bootsmann in kurzer Zeit hin.

Übrigens hat Maltzahn eine neue zweite Achterleine, die (früher mal so genannte) „Schweineleine“. Sie stammt aus einer Spende des Hafendockters und wird mittelfristig die während des Sturms gebrochene Leine ersetzen.

Das Wetter hat sich in der Zwischenzeit komplett geändert. Die Sonne bringt angenehme zweistellige Temperaturen. Mütze Schal und Handschuhe sind längst im Fahrradkorb verschwunden, ebenso die Jacke und es ist Frühlingsstimmung in der Luft. Auch auf anderen Schiffen im Museumshafen wird eifrig gearbeitet. „Anna“ stellt ihren Mast. „Moewe“ kehrt nach ihrem Arbeitstag in den Hafen zurück. Überall sind Leute zu sehen und es wächst wieder das Gefühl Teil eines Vereins zu sein, mit vielen an einem Strang zu ziehen.

Als die Crew von Bord geht, ist es schon nach fünf. Das war ein lange und sehr erfolgreicher Arbeitssonntag. Die Rückfahrt bleibt sonnig, ein bisschen gegen den Wind, aber sehr erfüllt ob der getanen Dinge.

Mit freundlicher Unterstützung von Christoph, Obmann „Maltzahn“