Die Tjalk versah ab 1883 über 60 Jahre lang ihren Dienst in Holland. Im 2. Weltkrieg verschollen, taucht sie in den 70ern in Hamburg auf.
Mit Baujahr 1883 ist die HOOP OP WELVAART heute das älteste Schiff im Museumshafen Oevelgönne.
Die Crew folgt Einladungen zu vielen Traditionsschifftreffen, Hafenfesten oder Regatten, wo das Schiff immer eine große Bereicherung ist. Mit ihrem geringen Tiefgang und der Möglichkeit den Mast zu legen, ist für die HOOP kaum ein Ziel unerrichbar, wodurch sie auch schon sehr oft in den letzten Jahren auf der Alster und ihren Fleeten zu sehen gewesen ist.
Trotz vielfacher Korrespondenz(versuchen) mit den Nachfahren der früheren Eigner und auch Recherchen vor Ort, war das weitere Schicksal des Schiffes ab 1943 nicht in Erfahrung zu bringen. Insbesondere nicht, wie es einmal genau ausgesehen hat und auch nicht, wie es nach Hamburg kam. Denn dort, versteckt in einem Hafenbecken in Billwerder, entdeckte 1977 Joachim Kaiser den zur Müllschute verkommenen, mehrfach veränderten, verbeulten und verrosteten Rumpf, randvoll mit Wasser und Dreck. Dennoch war aufgrund der unverwechselbaren Form die niederländische Herkunft des Schiffes nicht zu übersehen. Über die im Rumpf eingeschlagenen Vermessungsnummern (beidseits mittschiffs in der Wallschiene) R 14063 N (Rotterdam) und Ga 1076 N (Gauda) konnte nach Anfrage beim holländischen Schiffsvermessungsarchiv verschiedene Informationen in Erfahrung gebracht werden. Sogar die originalen Vermessungsunterlagen des Schiffes wurden in Kopie zugeschickt. Ein ausführlicher Bericht über die Restaurierung der HOOP in den Jahren 1978-79 und 1991-94 ist in einem Piekfall-Artikel Bericht Hoop Piekfall No.55 nachzulesen.
In einem Buch über die heute nicht mehr existente, aber in Südholland sehr renommierte Werft VAN DUIJVENDIJK, ist folgendes zu entnehmen: Am 30. Januar 1883 wurde in Lekkerkerk bei Rotterdam (wahrscheinlich als deren erster Neubau aus Eisen) eine 13,08 m lange und 3,61 m breite Boeierschuit namens HOOP OP WELVAART für 3200,- Gulden an die Gebrüder Arie und Adrianus Hoogenboezem aus Lekkerkerk abgeliefert. Diese nutzten das Schiff wohl überwiegend für Zubringerdienste zwischen Lekkerkerk und Rotterdam, aber auch für kleinere Frachtdienste. Doch schon 1883 war das Fahrzeug mit seinen 24,905 t Ladekapazität für Frachtfahrt eher zu klein.
Der Rumpftyp ist dem der friesischen Skutsjes wie z.B. FORTUNA oder DORIS sehr ähnlich. Aber er unterscheidet sich deutlich dadurch, dass er im Verhältnis höher und breiter ist, dadurch gedrungener wirkt und mehr Sprung hat.
1912 wurde das Schiff an Aries Sohn Dirk Hoogenboezem übergeben, verblieb aber weitere 20 Jahre, insgesamt also 60 Jahre, in Lekkerkerk. Erst 1943 erfolgte der Verkauf an A.C. Gordeau und M. Gek nach Rotterdam und die Umbenennung in VIER GEBROEDERS.
Baujahr, Ort, Werft | 1883, Lekkerkerk, Van Duijvendijk |
Schiffsgattung | Tjalk (Boeierschuit) |
Rumpf Länge | 13,00 m |
Rumpf Breite | 3,61 m |
Tiefgang | 0,95 m |
Baumaterial und Bauweise | Eisen, genietet |
Maschine | DB OM 616 (68 PS) |
Takelung | Gaffelgetakelt |
Segelfläche am Wind | Ca. 140 qm |
Restaurierung | 1978-1979 + 1991-1994, Hamburg |
Eigner | privat |